Gemeinsam kontroverse Themen diskutieren!

Prof. Dr. Georg Behrens, Präsident der Deutschen AIDS-Gesellschaft, und Klaus-Peter Schäfer, Landesvorsitzender der Aidshilfe NRW, begrüßen gemeinsam die 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Aidshilfen, Positiven-Selbsthilfe, Prävention, Medizin, öffentlichem Gesundheitswesen, ambulanter und stationärer Versorgung, Politik und Politikverwaltung sowie Menschen mit HIV aus ganz Nordrhein-Westfalen.

Die Deutsche AIDS-Gesellschaft und die AIDS-Hilfe Nordrhein-Westfalen gestalten HIV-KONTROVERS mit der Absicht, dass sie gemeinsam die aktuellen Herausforderungen meistern und füreinander und vor allem für die Situation von Menschen mit HIV Verständnis aufbringen, um ihre Arbeit auch danach auszurichten.

Die erste Fachtagung HIV-KONTROVERS 2008 in Bochum war durch das damals gerade veröffentlichte EKAF-Statement geprägt. Prof. Pietro Vernazza, Chefarzt des Kantonsspital Sankt Gallen, konnte seinerzeit als Fachreferent gewonnen werden. Spätestens seit der Konferenz der  Internationalen Aids Society 2011 in Rom 2011 gilt es wissenschaftlich als gesichert, dass Menschen mit HIV unter erfolgreicher HIV-Therapie nicht mehr infektiös sind. Das hat aber enorme Auswirkungen auf die Kommunikation in der Präventionsarbeit und stellt auch die ärztliche Beratung vor neue Herausforderungen. Grund genug, sich zu treffen und kontroverse Themen zu diskutieren.

Der medizinische Erfolg, der wissenschaftliche Fortschritt und die gesellschaftliche Beschäftigung mit dem Thema HIV und Aids seien untrennbar an die Bereitschaft zum Dialog, die Beharrlichkeit und das Engagement der beteiligten Akteurinnen und Akteure geknüpft, sagte Prof. Behrens. Alle Kontroversen der diesjährigen Fachtagung blicken in die Zukunft und greifen Inhalte auf, denen wir uns individuell und als Gesellschaft stellen müssen.

Mit HIV-KONTROVERS, so Klaus-Peter Schäfer, wollen wir den konstruktiven Dialog ermöglichen, um zielgruppennahe Prävention und patientenorientierte Behandlungsmöglichkeiten weiter zu entwickeln. Die Verantwortung im Umgang mit HIV sei in keinem Bereich teilbar und dürfe in keinem Fall alleine auf die Menschen mit HIV abgewälzt werden. Nur so könne Diskriminierung und Stigmatisierung erfolgreich verhindert werden.

Bürgermeister Manfred Wolf überbrachte dass Grußwort der Stadt Köln. „Die Diskussion kontroverser Standpunkte habe in und die Entwicklung innovativer Konzepte der HIV-Prävention hat in Köln eine lange und gute Tradition“, sagte Wolf. Er legt in seiner Rede den Fokus nachgerade ausschließlich auf Prävention bezieht jedoch andere sexuelle übertragbare Erkrankungen mit ein.

„Köln ist als Großstadt schließlich nicht nur ein Epizentrum der HIV-Infektionen, Köln ist ebenfalls ein Zentrum streitbarer Diskussionen, innovativer Ideen und zukunftsweisender Konzepte rund um HIV.“
Die Wahrheit entstehe im Dialog. Nicht, weil der eine am Ende Recht behalte und die andere Unrecht habe, sondern weil erst im Dialog die vielfältigen Aspekte eines Themas sichtbar werde und am Ende das sichtbar werde, worum die Dialogpartner ringen.“

Die nachstehenden Talkrundenund Kontroversen wurden von Bern Vielhaber (Medizinjournalist) und Claudia Kannen (Wortfreundin - Köln) zusammnegefasst.